Buddhistische Ethik

“Wir können die Welt verändern“, sagt der buddhistische Meister Ringu Tulku, „aber es ist nicht einfach!“ Die meisten von uns möchten eine Veränderung zum Positiven herbeiführen. Ringu Tulku rät uns, die erstaunlichen Qualitäten, die wir gern bei anderen sehen möchten, in uns selbst zu entwickeln.

Wir können uns selbst und die Welt verändern durch eine stabile ethische Haltung.

Ethik ist eine philosophische Disziplin, die sich mit gutem Handeln beschäftigt. Im Buddhismus ist Ethik ein wesentlicher Bestandteil. Dabei kann Buddhismus sowohl als Philosophie verstanden und säkulär gelebt oder als Religion und spiritueller Weg praktiziert werden. Es geht aber nicht, ob man gut oder böse ist, sondern um die Qualität unseres Zusammenlebens – ob im privaten Leben, im gesellschaftlichen Kontext oder in der politischen Auseinandersetzung. Die Art und Weise des Austausches, die Kommunikation und der gegenseitige Respekt sind dabei von zentraler Bedeutung. In dem wir darüber nachdenken und unsere Überlegungen in den Alltag einfliessen lassen, desto mehr beeinflussen sie uns selbst und unsere Beziehungen auf heilsame Art und Weise.

Monte da Lebre orientiert an den sechs Paramitas. Die sechs Paramitas sind innere Haltungen. Sie wirken gemeinsam unseren grössten geistigen Hindernissen und befähigen uns, mit allem fertig zu werden, was uns im Leben widerfährt. Indem wir diese Geisteshaltungen entwickeln, können wir langsam aber sicher unser volles Potenzial verwirklichen und den grössten Nutzen für uns selbst und andere erreichen.

1. Grosszügigkeit 

Sie gibt uns das Selbstwertgefühl, dass wir anderen etwas zu geben haben. Sie hilft uns Geiz und Knauserigkeit zu überwinden. 

2. Ethische Selbstdisziplin 

Ethische Selbstdisziplin kommt zum Einsatz, wenn wir uns vor destruktiven Verhaltensweisen zurückhalten, weil wir erkennen, welche Nachteile sie mit sich bringen.  

3. Geduld 

Geduld ist die Fähigkeit, Schwierigkeiten auszuhalten, ohne ärgerlich zu werden oder aus der Fassung zu geraten. 

4. Ausdauer 

Ausdauer besteht in dem beherzten Mut, nicht aufzugeben, wenn es hart auf hart kommt, sondern uns weiterhin immer wieder zu bemühen. 

5. Geistige Stabilität 

Geistige Stabilität (Konzentration) ist ein Geisteszustand, der völlig frei von geistigem Abschweifen, Dumpfheit und emotionaler Aufregung ist.  

6. Unterscheidendes Gewahrsein (Weisheit) 

Unterscheidendes Gewahrsein (Weisheit) ist ein Geisteszustand, der klar und mit Gewissheit unterscheidet, was angemessen und was unangemessen ist und was korrekt und was inkorrekt ist.  

Quelle: https://studybuddhism.com/de/tibetischer-buddhismus/der-pfad-zur-erleuchtung/liebe-und-mitgefuehl/ueberblick-ueber-die-sechs-vollkommenheiten-die-sechs-paramitas 

Wir wollen diese sechs Zustände entwickeln, denn  

  • sie befähigen uns, Probleme zu vermeiden und zu lösen. 
  • sie helfen uns, störende Emotionen und Einstellungen loszuwerden. 
  • sie stärken uns dabei, anderen auf bestmögliche Weise zu helfen.